In der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (TP) geht es im Kern darum, die unbewussten Ursachen aktueller psychischer Probleme zu verstehen und zu bearbeiten. Sie beruht auf den theoretischen Grundlagen der Psychoanalyse und ihren Weiterentwicklungen.
Hier sind die wichtigsten Methoden und Anwendungsbereiche nach dem Stand von 2025:
1. Zentrale Methoden der TP
Anders als in der klassischen Psychoanalyse arbeitet der Therapeut in der TP fokussiert und aktiver im Gespräch.
-
- Fokussierung: Therapeut und Patient konzentrieren sich auf einen zentralen Konflikt (den „Fokus“), der hinter den aktuellen Symptomen steht (z. B. ein ungelöster Autonomie-Abhängigkeits-Konflikt).
- Klärung: Der Therapeut hilft dem Patienten, seine Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen in Bezug auf das aktuelle Problem präziser wahrzunehmen.
- Konfrontation: Der Patient wird vorsichtig auf Widersprüche in seinem Erleben oder Verhalten hingewiesen, um unbewusste Abwehrmechanismen aufzudecken.
- Deutung: Der Therapeut stellt Zusammenhänge zwischen aktuellen Problemen und früheren Erfahrungen her (z. B. „Könnte Ihre Angst vor Kritik im Job damit zusammenhängen, wie Ihr Vater früher reagiert hat?“).
- Übertragung und Gegenübertragung: Es wird analysiert, welche Gefühle der Patient im Gespräch auf den Therapeuten projiziert, da diese oft alte Beziehungsmuster widerspiegeln.
2. Typische Anwendungsgebiete
Die TP ist wissenschaftlich anerkannt und wird 2025 bei einer Vielzahl von Störungen erfolgreich eingesetzt:
- Depressive Störungen: Besonders wenn diese durch Verluste, Kränkungen oder chronische Überlastung ausgelöst wurden.
- Angst- und Panikstörungen: Suche nach dem dahinterliegenden, unbewussten Schutz- oder Alarmmechanismus.
- Anpassungsstörungen: Bewältigung schwerer Lebensereignisse (Trennung, Krankheit, Trauer).
- Somatoforme Störungen: Körperliche Beschwerden (z. B. chronische Schmerzen oder Magenprobleme), für die keine ausreichende organische Ursache gefunden wird.
- Persönlichkeitsstörungen: Unterstützung bei der Stabilisierung und dem Verständnis problematischer Interaktionsmuster.
3. Rahmenbedingungen 2025
- Dauer: Meist 50 bis 100 Sitzungen (Langzeittherapie) oder 24 Sitzungen (Kurzzeittherapie).
- Setting: Die Sitzungen finden im Gegenübersitzen statt, meist einmal pro Woche.
- Kosten: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten vollständig, sofern ein Antrag auf Psychotherapie durch einen approbierten Therapeuten gestellt wurde.
- Suche: Qualifizierte Therapeuten finden Sie über die Arztsuche der Kassenärztlichen Vereinigungen oder Fachverbände wie die DGPT.
Teil meinen Blog mit Deinen Freunden
