ADHD zu Deutsch ADHS
Warum dieser Beitrag ?

Da ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) bei Erwachsenen schon lange unterschätzt und ist immer noch nicht ausreichend bekannt. Der Arzt und Pyschater Heinrich Hoffmann hatte schon im 19 Jahundert in seinem Kinderbuch der Struwwelpeter , mit der Figur des Zappelphilipp Kinder mit ADHS aufgeführt. Die Geschichte des Zappelphilipps gilt heute als Sinnbild für Menschen mit ADHS.
ADHS ist keine reine Kinderkrankheit, sondern eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich bei etwa 3% der Erwachsenen fortsetzt und oft erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wird. Die Symptome verändern sich mit dem Alter, Hyperaktivität weicht oft innerer Unruhe und stärkeren Konzentrationsproblemen. Dies kann zu erheblichen Problemen im Alltag, Beruf und in Beziehungen führen, wurde aber oft fälschlicherweise als Faulheit oder Willensschwäche interpretiert. Wie ich breites in meinem „Lebenslauf“ geschrieben habe kenne ich die Schwierigkeiten mit dieser Erkrankung bestens aus. Die Ursachen von ADHS bei Erwachsenen sind nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt. Genetische Veranlagung ist ein wichtiger Faktor, da ADHS in Familien gehäuft auftritt. Weitere Einflüsse können Umweltfaktoren vor, während und kurz nach der Geburt sein, wie z.B. Rauchen oder Alkoholkonsum der Mütter, sowie Störungen im Gehirn bei der Signalübertragung durch Botenstoffe wie Dopamin und Noradrenalin.
Genetik
- ADHS ist stark genetisch bedingt und tritt in Familien gehäuft auf.
- Es gibt nicht ein einzelnes Gen, das ADHS verursacht, sondern viele genetische Veränderungen, die zusammenwirken.
Umweltfaktoren
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- Während der Schwangerschaft und Geburt: Faktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum der Mutter oder Frühgeburten werden als mögliche Auslöser diskutiert.
- Erfahrungen in der Kindheit: Chronischer Stress, Vernachlässigung oder Traumata können das Risiko für ADHS erhöhen.
Gehirnfunktion
- Neurotransmitter: Es gibt Hinweise darauf, dass eine fehlerhafte Informationsverarbeitung im Gehirn vorliegt, insbesondere im Zusammenhang mit den Botenstoffen Dopamin und Noradrenalin.
- Struktur und Funktion: Betroffen sind Gehirnregionen, die für Aufmerksamkeit, Konzentration und Impulskontrolle zuständig sind.
Behandlung Unmöglichkeiten
- Zuerst einmal muss eine Diagnose von einem Psychiater, Neurologen oder Fachärzte für Psychosomatische Medizin erstellt werden, oft werden entsprechende Tests im Auftrag eines Facharzt auch von einem Psychologische Psychotherapeut (Hinweis nicht Jeder Psychotherapeut) durch geführt.
- Wenn die Diagnose Bestätigt wurde kann mit der Behandlung Behandlung z. B. mit Medikamenten begonnen werden,
Ablauf der Diagnose
Die Diagnostik erfolgt in der Regel in spezialisierten Praxen oder Kliniken und umfasst folgende Schritte:
1.Ausführliche Anamnese (Krankengeschichte):
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- Ein detailliertes Gespräch (klinisches Interview) mit dem Betroffenen ist der Kern der Diagnose.
- Es werden aktuelle Sympome sowie die Lebensgeschichte betrachtet, um festzustellen, ob die Symptome bereits in der Kindheit (vor dem 12. Lebensjahr) vorhanden waren.
- Informationen aus unabhängigen Quellen, wie Familienmitgliedern oder Partnern (Fremdanamnese), sind oft hilfreich.
2. Psychologische Tests und Fragebögen:
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- Zur Objektivierung der Symptomatik werden standardisierte Verhaltensbeurteilungsskalen und Symptomchecklisten verwendet, wie die „Adult ADHD Self-Report Scale“ (ASRS v1.1).
- Spezielle psychometrische Tests zur Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprüfung können ebenfalls zum Einsatz kommen.
Erste Schritte bei Verdacht
Wenn Sie den Verdacht haben, an ADHS zu leiden:
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- Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt: Er ist der erste Ansprechpartner und kann Sie bei begründetem Verdacht an einen geeigneten Facharzt überweisen. Dieser kann eine Überweisung zu einem Facharzt veranlassen.
- Online-Selbsttests bieten lediglich eine erste Orientierung, ersetzen aber keine professionelle Abklärung.
Therapie Möglichkeiten
- Medikamentöse Therapie: Es kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. Da bei sind Stimulanzien: Dies ist die am häufigsten eingesetzte und effektivste Medikamentengruppe.
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- Wirkstoffe: Methylphenidat (z.B. in Medikinet adult, Ritalin adult) und Amphetamin-Präparate erhöhen die Konzentration der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. (Fallen unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG)
- Nicht-Stimulanzien: Atomoxetin (Strattera) ist in Deutschland für Erwachsene zugelassen und beeinflusst selektiv den Noradrenalin-Spiegel. Es unterliegt nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Gilt aber bei Fachkreisen mittlerweile Umstritten so das meine Fachtierärztin diese Medikament nicht mehr verordnet.
2. Psychotherapie (KVT)
Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) gilt als die Methode der Wahl in der Psychotherapie bei erwachsenen ADHS-Patienten. Sie zielt darauf ab, die sekundären Folgen der ADHS-Symptome zu behandeln und den Umgang mit alltäglichen Herausforderungen zu verbessern.
Zentrale Inhalte der KVT:
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- Organisation und Planung: Erlernen von spezifischen Strategien für Zeitmanagement, Aufgabenstrukturierung und Ordnung.
- Verbesserung sozialer Kompetenzen: Training von Kommunikationsfähigkeiten und Konfliktlösungsstrategien.
- Stärkung des Selbstwertgefühls: Bearbeitung der oft durch jahrelange Misserfolge geprägten negativen Selbstwahrnehmung.
- Problembewältigung: Erlernen von strukturierten Ansätzen zur Lösung anstehender Probleme.
HINWEIS !
Eine Diagnose von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) bei Erwachsenen ist ein mehrstufiger Prozess, der ausschließlich von Fachärzten (Psychiater, Neurologen oder Fachärzte für Psychosomatische Medizin) oder Psychologischen Psychotherapeuten gestellt werden!
ADHS bei Frauen und Mädchen
AD(H)S bei Frauen wird oft übersehen, weil die Symptome, wie Unaufmerksamkeit und innere Unruhe, weniger offensichtlich sind als die Hyperaktivität, die typischerweise bei Jungen auftritt. „Stille Mädchen“ fallen seltener auf und werden daher oft erst im Erwachsenenalter oder gar nicht diagnostiziert.
Warum ADHS bei Frauen oft unerkannt bleibt
- Unterschiedliche Symptomausprägung: Bei Mädchen dominiert häufig der vorwiegend unaufmerksame Typ (ADS). Das bedeutet, sie sind eher verträumt, unorganisiert und haben Schwierigkeiten, ihre Zeit einzuteilen, anstatt körperlich hyperaktiv zu sein.
- Internalisierung statt Externalisierung: Mädchen neigen eher dazu, ihre Symptome zu internalisieren, was zu innerer Unruhe, Ängsten und depressiven Symptomen führen kann, die die ADHS-Symptome überlagern. Jungen hingegen zeigen häufiger externalisierendes Verhalten, wie impulsives und störendes Agieren, das schneller auffällt.
- Soziale Anpassung: Viele Mädchen und Frauen entwickeln Strategien, um ihre Symptome zu maskieren und sich anzupassen, was die Diagnose weiter erschwert.
- Mangelndes Bewusstsein und Forschung: Es gibt weniger klinische Studien über ADHS bei Mädchen, und diagnostische Tools sind oft stärker auf die männliche Symptomatik ausgerichtet.
Folgen der späten Diagnose
Die verzögerte oder fehlende Diagnose kann gravierende Auswirkungen haben. Frauen mit unerkanntem ADHS leiden oft unter einem Gefühl der ständigen Überforderung, geringem Selbstwertgefühl und entwickeln häufig Begleiterkrankungen wie Depressionen, Angst- oder Essstörungen. Eine Diagnose im Erwachsenenalter bringt für viele Betroffene eine große Erleichterung, da sie endlich eine Erklärung für ihre lebenslangen Schwierigkeiten erhalten.