Para Dressursport
Para Reiten (auch bekannt als Para-Equestrian) ist die Disziplin des Pferdesports für Menschen mit körperlichen Behinderungen. Im Spitzensport, insbesondere bei den Paralympics, wird hauptsächlich Para-Dressursport auf höchstem Niveau ausgeübt.
Klassifizierung
Um faire Wettkampfbedingungen zu schaffen, werden Athleten entsprechend dem Grad und der Art ihrer Beeinträchtigung in fünf verschiedene Leistungsklassen, sogenannte Grades, eingeteilt. Je niedriger die Zahl des Grades ist, desto stärker ist die Beeinträchtigung.
- Grade I: Athleten mit den stärksten Beeinträchtigungen.
- Grade V: Athleten mit den geringsten Beeinträchtigungen.
Diese Klassifizierung ermöglicht es, dass Sportler mit unterschiedlichen Behinderungen, aber vergleichbaren Voraussetzungen, gegeneinander antreten.
- Hilfsmittel: Es dürfen spezielle kompensatorische Hilfsmittel verwendet werden, um fehlende Gliedmaßen oder eingeschränkte Funktionen auszugleichen (z.B. spezielle Zügel, Haltegriffe, oder angepasste Steigbügel).
- Spielfeldgröße: Je nach Grade wird in einem unterschiedlich großen Dressurviereck geritten:
- Grade I-III: Reiten auf einem 20 x 40 Meter großen Viereck.
- Sehbehinderung: Reiter mit Sehbehinderung erhalten Unterstützung durch einen Assistenten, den sogenannten „Caller“, der ihnen zur Orientierung im Viereck akustische Anweisungen gibt.
- Programm: Die Wettbewerbe bestehen aus einer Pflichtaufgabe mit vorgegebenen Lektionen und einer individuellen Kür zur Musik, bei der die Athleten die Linienführung selbst wählen können.
Wettbewerbe
Para Reiten ist seit den Paralympischen Spielen 1996 in Atlanta eine paralympische Disziplin. Neben den Paralympics gibt es Welt- und Europameisterschaften, die von der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) organisiert werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Para-Dressursport als Leistungssport vom Therapeutischen Reiten zu unterscheiden ist, bei dem es um medizinische oder pädagogische Förderung geht.