Systemische Therapie (teils auch Systemische Psychiatrie), Systemische Familientherapie oder Systemische Psychotherapie.
Die Systemische Therapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren, das psychische Beschwerden nicht als isolierte Störung einer Person betrachtet, sondern als Folge von Mustern in deren sozialem Umfeld (dem „System“, wie Familie oder Partnerschaft).
Kernkonzept und Ansatz
- Beziehung im Fokus: Statt nur das Individuum zu analysieren, werden Interaktionen, Kommunikationsmuster und Dynamiken innerhalb sozialer Systeme untersucht.
- Ressourcenorientierung: Der Fokus liegt auf den Stärken und Lösungsmöglichkeiten des Klienten (Hilfe zur Selbsthilfe).
- Haltung: Therapeuten begegnen Klienten neutral und wertschätzend auf Augenhöhe, oft in einer fragenden Rolle, um Perspektivwechsel anzuregen.
Methoden und Techniken
In der Praxis kommen spezialisierte Methoden zum Einsatz, um neue Sichtweisen zu ermöglichen:
- Zirkuläres Fragen: Fragen nach der Sichtweise anderer (z. B. „Was glauben Sie, wie Ihr Partner sich in dieser Situation fühlt?“).
- Genogrammarbeit: Grafische Darstellung des Familienstammbaums, um Mehrgenerationen-Muster zu erkennen.
- Aufstellungsarbeit / Systembrett: Visualisierung von Beziehungen durch Figuren im Raum oder auf einem Brett.
Kostenübernahme (Stand 2025)
Seit 2020 gehört die Systemische Therapie in Deutschland zur Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen.
- Erwachsene: Übernahme der Kosten bei Vorliegen einer Diagnose mit Krankheitswert (z. B. Depression, Angststörung).
- Kinder und Jugendliche: Seit Anfang 2024 ist das Verfahren auch für diese Altersgruppe als Kassenleistung zugelassen.
- Abrechnung: Die Behandlung kann direkt über die Versichertenkarte in einer Praxis mit Kassenzulassung abgerechnet werden.
Anwendungsgebiete
Besonders wirksam ist die Therapie laut wissenschaftlichen Belegen bei:
- Depressionen und affektiven Störungen.
- Angst- und Zwangsstörungen.
- Essstörungen und Suchterkrankungen.
- Psychischen Belastungen durch körperliche Erkrankungen.
Erweiterte Anwendungsbereiche
Besonders wirksam ist die Therapie laut wissenschaftlichen Belegen bei:
- Depressionen und affektiven Störungen.
- Angst- und Zwangsstörungen.
- Essstörungen und Suchterkrankungen.
- Psychischen Belastungen durch körperliche Erkrankungen